Glossar-Buchstabe: C

CP/M

(Control Program for Microcomputers) Frühes Betriebssystem für 8-Bit-Computer und Vorgänger von MS-DOS.

Pionierzeiten der Mikrocomputer: CP/M als Wegbereiter moderner Betriebssysteme

CP/M, das für "Control Program for Microcomputers" steht, war eines der ersten weit verbreiteten Betriebssysteme für 8-Bit-Computer. In den späten 1970er und frühen 1980er Jahren war CP/M das dominierende Betriebssystem für Mikrocomputer und legte den Grundstein für viele künftige Entwicklungen im Bereich der PC-Betriebssysteme. Entwickelt wurde CP/M von Gary Kildall bei Digital Research, Inc. Es war besonders bekannt für seine Flexibilität und seine Fähigkeit, auf einer Vielzahl von Hardwareplattformen zu laufen.

Hardwareunabhängigkeit als Erfolgsfaktor von CP/M


Ein wesentlicher Bestandteil des Erfolgs von CP/M war seine Hardwareunabhängigkeit. Während die meisten damals existierenden Betriebssysteme an spezifische Hardware gebunden waren, ermöglichte CP/M es Softwareentwicklern, Anwendungen zu schreiben, die auf vielen verschiedenen Arten von Computern laufen konnten, sofern diese mit einem Zilog Z80 oder Intel 8080 Prozessor ausgestattet waren. Diese Abstraktion von der Hardware begründete eine neue Ära der Softwareentwicklung, die zu einem größeren Softwareangebot für Benutzer führte.

Limitierungen und Fortschritte von CP/M


Natürlich hatte CP/M auch seine Limitierungen. Die Benutzeroberfläche war textbasiert und erforderte von den Nutzern, dass sie sich durch eine Kommandoschnittstelle bewegten. Diese war jedoch für die damalige Zeit fortschrittlich, denn sie machte Dateioperationen wie das Kopieren, Bewegen und Löschen von Dateien einfacher zugänglich. Trotz dieser textbasierten Natur half CP/M vielen Unternehmen und Enthusiasten, die Leistungsfähigkeit und Flexibilität von Mikrocomputern zu entdecken.

Der Wendepunkt im Betriebssystemmarkt: Der Aufstieg von MS-DOS


Als IBM seinen ersten PC Ende 1981 vorstellte, hatte CP/M ernsthafte Konkurrenz in Form des von Microsoft entwickelten MS-DOS. Während CP/M in erster Linie für 8-Bit-Architekturen konzipiert war, konzentrierte sich MS-DOS auf die neuen 16-Bit-Architekturen, die mehr Leistung und erweiterte Möglichkeiten boten. Die Entscheidung von IBM, MS-DOS als primäres Betriebssystem zu verwenden, führte allmählich zum Rückgang der Popularität von CP/M.

CP/M: Wegbereiter der Computerrevolution


Nichtsdestotrotz bleibt CP/M ein wichtiger Teil der Computergeschichte. Es hat als direktes Vorbild für MS-DOS gedient und viele der Konzepte, die später zu Industriestandards wurden, erstmals eingeführt. CP/M inspirierte nicht nur die Weiterentwicklung von Betriebssystemen, sondern legte auch die technische und kulturelle Grundlage für die persönliche Computerrevolution, die das Ende des 20. Jahrhunderts prägte.

Fazit

CP/M, als eines der ersten und bekanntesten Betriebssysteme für 8-Bit-Computer, spielte eine entscheidende Rolle in der frühen Geschichte der Mikrocomputer. Seine Entwicklung und Verbreitung in den späten 1970er und frühen 1980er Jahren trugen maßgeblich zur Popularität und Akzeptanz von Mikrocomputern bei und legten den Grundstein für die Softwareentwicklung in der PC-Industrie. CP/M ermöglichte es Entwicklern, Anwendungen für eine Vielzahl von Hardwareplattformen zu schreiben, was aufgrund der Hardwareunabhängigkeit ein entscheidender Fortschritt war. Dieses Merkmal erlaubte es Softwareanbietern, ein größeres Publikum zu erreichen und führte zu einer Explosion an verfügbaren Softwarelösungen für den Endverbraucher.

Ein weiterer bedeutender Aspekt von CP/M war seine textbasierte Benutzeroberfläche, die trotz ihrer Komplexität zum Standardwerkzeug für Dateiverwaltung und andere essentielle Operationen wurde. Während die Nutzbarkeit aus modernen Blickwinkeln als rudimentär erscheinen mag, war sie wegweisend in einer Zeit, in der Flexibilität und Funktionalität Vorrang vor Benutzerfreundlichkeit hatten. Diese Eigenschaften zogen nicht nur Unternehmen an, die begannen, den Mikrocomputer als ernsthafte Geschäftslösung zu betrachten, sondern auch Computerenthusiasten, die sich mit den neuen Möglichkeiten von Rechenleistung beschäftigten.

Der Übergang zu MS-DOS, begünstigt durch die Entscheidung von IBM, MS-DOS als primäres Betriebssystem für ihren neuen PC zu nutzen, stellte eine Verschiebung von der 8-Bit- zur 16-Bit-Architektur dar. Die damit verbundene Leistungssteigerung brachte neue Möglichkeiten mit sich, die CP/M als veraltet erscheinen ließen. Dennoch hinterließ CP/M ein dauerhaftes Erbe. Seine Konzepte und Ideen beeinflussten maßgeblich die Entwicklung von MS-DOS und nachfolgenden Betriebssystemen. Die Flexibilität und Hardwareunabhängigkeit, die CP/M prägten, blieben Grundprinzipien, die weiterhin die Hardware- und Softwareentwicklung beeinflussen.

CP/M bleibt trotz seiner Verdrängung durch MS-DOS ein unverzichtbares Kapitel in der Geschichte der Computertechnologie. Es markiert den Beginn einer Ära, in der Personal Computer allmählich zugänglicher wurden und letztlich zur Grundlage dafür wurden, die Computertechnologie aus den Laboren und Büros heraus ins tägliche Leben der Menschen zu bringen. CP/M bewirkte nicht nur eine technische, sondern auch eine kulturelle Revolution, die die Art und Weise, wie Menschen Computer betrachteten und nutzten, grundlegend veränderte und somit einen bleibenden Einfluss auf die Welt der Technik hinterließ.


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ID: 848484   |  erstellt am: 07.02.2024 23:17   |   veröffentlicht am: 02.11.2024 23:19   |   bearbeitet am: 05.11.2024 16:59   |   Hits: 10
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